Rolle der freiwilligen Tripsitter

Freiwillige Tripsitter, die in Clubs und auf Events tätig sind, spielen eine zunehmend wichtige Rolle im verantwortungsvollen Umgang mit Drogen und der Prävention von Notfällen. Ihre Aufgabe besteht darin, eine unterstützende und sichere Umgebung zu schaffen, in der Besucherinnen Hilfe erhalten, ohne Angst vor Stigmatisierung oder strafrechtlichen Konsequenzen haben zu müssen. Dies ist entscheidend, da der Konsum psychoaktiver Substanzen – wie z. B. MDMA, Kokain oder auch Mischungen, die durch Unwissenheit oder falsche Dosierung gefährlich werden können – ein integraler Bestandteil vieler Partykulturen ist. Solche Helferinnen bieten nicht nur eine Anlaufstelle für Fragen rund um Risiken und Wirkungen, sondern auch im Ernstfall erste Hilfe und psychologische Unterstützung.

Aufgaben und Bedeutung der Tripsitter:

  1. Präventive Aufklärung
    Ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit ist die Aufklärung der Besucher*innen über Drogenwirkungen und -risiken. Sie vermitteln Wissen über sichere Konsumpraktiken, Safer-Use-Strategien (z. B. Dosierung und Substanztests) und klären über mögliche Gefahren von Mischkonsum auf. Dabei treten sie als neutrale Informationsquelle auf, die weder moralisiert noch verurteilt.
  2. Notfallhilfe bei Überdosierung oder negativen Erfahrungen
    Wenn jemand aufgrund einer Überdosierung oder einer negativen Reaktion auf eine Substanz in Schwierigkeiten gerät, können die freiwilligen Tripsitter Erste-Hilfe Maßnahmen einleiten und das notwendige medizinische Personal hinzuziehen. Sie sind speziell darauf geschult, Anzeichen einer Überdosierung zu erkennen – wie veränderte Atmung, Kreislaufprobleme oder Panikattacken – und wissen, wie sie in diesen Fällen reagieren müssen.
  3. Emotionaler Support bei psychischen Krisen
    Psychoaktive Substanzen können intensive emotionale Erfahrungen und gelegentlich auch Angstzustände oder Panikattacken auslösen. Die Tripsitter bieten in solchen Fällen Beruhigung und emotionalen Halt. Sie wissen, wie man in einer Krisensituation deeskaliert und betroffene Personen beruhigt, ohne deren Erlebnisse zu verharmlosen oder abzuwerten.
  4. Vertraulichkeit und Stigmatisierungsfreiheit
    Eine der größten Hürden bei der Hilfeleistung auf Partys ist die Angst vor Stigmatisierung oder rechtlichen Folgen. Daher arbeiten freiwillige Betreuer in einem vertrauensvollen Umfeld, in dem die Anonymität gewahrt bleibt. Dies senkt die Hemmschwelle für Betroffene, sich Hilfe zu holen, und trägt dazu bei, Notfälle frühzeitig zu erkennen.
  5. Zusammenarbeit mit Veranstaltern und Notfallpersonal
    Um effektiv zu sein, arbeiten Opferbetreuer eng mit dem Sicherheitspersonal, Sanitätern und Veranstaltern zusammen. Sie sind oft die ersten Ansprechpartner, da sie nah bei den Besucher*innen sind und die Stimmung im Publikum gut einschätzen können. Ihre Beobachtungen und Hinweise helfen dem Sicherheitsteam, frühzeitig einzugreifen und kritische Situationen zu entschärfen.

Schulung und Expertise der Opferbetreuer
Diese ehrenamtlichen Helfer verfügen über umfangreiche Kenntnisse über die Wirkungsweise und Risiken verschiedener Substanzen. Ihre Schulung umfasst auch die Erste Hilfe, Notfallprozeduren und Deeskalationstechniken, um ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten. In einigen Fällen sind sie selbst medizinisch ausgebildet oder verfügen über eine langjährige Erfahrung im Bereich Drogenhilfe und Prävention.

Bedeutung für die gesamte Veranstaltungskultur
Die Rolle der Tripsitter geht weit über die direkte Hilfe hinaus. Sie tragen dazu bei, eine offene und sichere Partykultur zu fördern, in der sich alle Teilnehmer*innen auf gegenseitigen Respekt und Unterstützung verlassen können. Durch ihr Engagement und ihre Kompetenz setzen sie ein starkes Zeichen für Verantwortung und Fürsorge in der Partyszene.