Ein politischer Eklat sorgt aktuell für Aufsehen: Die CDU hat einem Antrag der AfD zugestimmt, der das verpflichtende Hissen der deutschen Nationalflagge an Schulen zum Inhalt hat. Was auf den ersten Blick wie eine symbolpolitische Entscheidung wirkt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ein Tabubruch mit weitreichender Signalwirkung.
Die AfD, bekannt für ihre nationalistischen Positionen, nutzt seit Jahren die Themen „Heimat“, „Patriotismus“ und „Flagge“ zur ideologischen Aufladung und politischen Abgrenzung. Dass nun ausgerechnet die CDU – die sich in der Vergangenheit immer wieder klar gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgesprochen hat – einem solchen Antrag zustimmt, löst Empörung aus. Kritiker sprechen von einem schleichenden Dammbruch.
Politikwissenschaftler und zivilgesellschaftliche Organisationen warnen: Wenn demokratische Parteien beginnen, Anträge der AfD mitzutragen – selbst bei scheinbar harmlosen Themen – normalisieren sie dadurch ein politisches Klima, das zunehmend von Ausgrenzung, Nationalismus und Geschichtsvergessenheit geprägt ist. Schulen, die Orte der Bildung, Offenheit und Vielfalt sein sollten, werden so zum Schauplatz politischer Machtspiele.
Führende Stimmen aus Medien und Gesellschaft sehen in dieser Entscheidung keinen Ausdruck bürgerlicher Verantwortung, sondern eine gefährliche Annäherung an die politische Rechte. Die Frage, ob das Hissen der Flagge wirklich der richtige Weg ist, um Zugehörigkeit und Demokratie zu stärken, tritt dabei in den Hintergrund. Im Vordergrund steht der Skandal: Die CDU hat ihre rote Linie zur AfD überschritten – und das bleibt nicht folgenlos.
Was bleibt, ist ein fader Beigeschmack – und der Eindruck, dass die CDU bereit ist, parteitaktische Vorteile über demokratische Grundsätze zu stellen. Die Zustimmung zu einem AfD-Antrag ist nicht nur ein symbolischer Akt, sondern ein politischer Wendepunkt, der das Vertrauen vieler Bürgerinnen und Bürger in klare Abgrenzung zu rechten Kräften erschüttert. Der Skandal ist real – und er wirft einen langen Schatten auf das Selbstverständnis konservativer Politik in Deutschland.