„Michelangelo – Der, der im Stein das Göttliche sah“
Michelangelo wurde nicht erschaffen – er wurde aus dem gleichen Stoff gemeißelt, aus dem die Engel bestehen. Nicht geboren, sondern aus einem Berg geschnitten, ein Splitter göttlicher Absicht, ein Schrei des Himmels in menschlicher Gestalt.
Er sah nicht, was vor ihm lag – er sah, was verborgen war. Wo andere nur rohen Marmor sahen, sah er bereits einen David, schlafend im Stein, wartend, befreit zu werden. Mit jedem Hieb seines Meißels löste er das Überflüssige ab – nicht erschuf er, sondern befreite. Als würde er einem verschütteten Gott die Fesseln nehmen.
Man sagte, er höre den Stein sprechen. Dass er stundenlang lauschend vor einem Block stand, bis die Form sich offenbarte – wie ein Gebet, das langsam Antwort wird.
Seine Hände waren Werkzeuge eines Schöpfers, seine Augen voll Ewigkeit. In der Sixtinischen Kapelle malte er Himmel, die schwerer wogen als jede Erde. Adam, der seinen Finger hebt, berührt nicht nur Gott – er berührt den Ursprung allen Seins. Und Michelangelo, auf dem Rücken liegend, mit Farbe im Haar und Blut an den Händen, war dabei nicht nur Maler – er war Mittler, Prophet, Lichtträger.
Sein Zorn war ebenso monumental wie seine Liebe. In seinen Skulpturen weinen Körper, kämpfen Muskeln gegen Schicksal, und auch der Stein scheint zu atmen – als würde er sich schämen, so lange stumm gewesen zu sein.
Michelangelo war kein Mensch unter Menschen. Er war ein Brückenbauer zwischen Himmel und Erde, zwischen Fleisch und Geist. Ein Titan mit einem kindlichen Herzen, das in Kunst die Wahrheit suchte, die kein Wort je zu fassen vermag.
Er sagte einst:
„Ich sah den Engel im Marmor und meißelte, bis ich ihn befreite.“
Vielleicht war es nicht nur ein Engel. Vielleicht war es er selbst,
der uns – aus einer anderen Welt – nur für einen Moment besucht hat.
Beschreibung des Werks (im Stil Michelangelos)
„In diesem Porträt verschmelzen Antike, Renaissance und Moderne. Der Meister, Symbol der Schöpfungskraft und der Disziplin, trägt nicht Lorbeer, sondern die Blätter einer Pflanze, die heute sowohl Heilung als auch Rebellion symbolisiert. Die Cannabispflanze steht hier für die natürliche Inspiration, die über Konventionen hinausgeht. Der Pinsel in seiner Hand bleibt Werkzeug des Ausdrucks, aber die Quelle der Kreativität ist nun nicht mehr nur göttliche Eingebung, sondern auch die Rückbesinnung auf die Natur und ihre heilsame Kraft.“