Wir sind nicht das Problem

Das Versagen der CDU/CSU am Menschen

Immer wieder werden gesellschaftliche Probleme von führenden Politikern der CDU und CSU so dargestellt, als seien bestimmte Gruppen oder Milieus selbst das Problem. Doch genau hier liegt das eigentliche Versagen: Nicht die Menschen sind das Problem – sondern eine Politik, die sie seit Jahren ignoriert, ausgrenzt und instrumentalisiert.

Wenn Friedrich Merz oder Alexander Dobrindt über das Stadtbild, über „Drogenprobleme“ oder „sozial Schwache“ sprechen, wird deutlich, dass es nicht um Lösungen geht, sondern um das Verschieben von Verantwortung. Wer von „verwahrlosten Innenstädten“ redet, aber gleichzeitig Sozialprogramme kürzt und bezahlbaren Wohnraum blockiert, betreibt Symbolpolitik statt Menschenpolitik.

Verdrängung hilft niemandem. Probleme verschwinden nicht, weil man sie aus dem Blickfeld schiebt oder in andere Stadtteile verbannt. Wer nicht hinschaut, wer nicht verstehen will, bleibt Teil des Problems. Politik, die sich weigert, die Ursachen sozialer Not, Armut oder Abhängigkeit zu erkennen, verliert jeden Anspruch auf Glaubwürdigkeit.

Das eigentliche Stadtbild, das sich zeigt, ist das Ergebnis einer Politik, die lieber über Menschen spricht als mit ihnen. Es ist ein Spiegel gesellschaftlicher Spaltung – und diese Spaltung wächst, solange man weiter mit Schuldzuweisungen statt mit echter Verantwortung reagiert.