Hanf – Baustoff der Zukunft

Die Baubranche ist in der EU für ca. 40 % des Energieverbrauchs und 36 % der CO2-Emissionen verantwortlich sowie für etwa 50 % allen extrahierten Materials und über 35 % der Abfälle. Zum jetzigen Stand sind ca. 35 % der Gebäude in der EU über 50 Jahre alt und fast 75 % der Gebäudesubstanz sind nicht energieeffizient. Die jährliche Renovierungsquote müsste sich mindestens verdoppeln, um die Energieeffizienz- und Klimaziele (heute zwischen 0,4 und 1,2 %) der EU einzuhalten. Zugleich haben 50 Mio. Verbraucher Schwierigkeiten, ihr Haus ausreichend zu
heizen oder zu kühlen.

Es ist offensichtlich, dass die Verwendung von biobasierten Materialien mit niedrigem CO2-Fußabdruck ein wichtiges Werkzeug für die EU ist, um die Energieeffizienz zu erhöhen. Hanfbasierte Baustoffe weisen eine außergewöhnlich gute Wärmedämmung auf, wodurch der Energieverbrauch gesenkt und zugleich Kohlenstoff gebunden wird. Beispiele dafür sind Hanfbeton (Hempcrete, ein Verbundwerkstoff aus Hanf und Kalk, der als Wand- und Dämmmaterial dient), Hanfwolle und Hanffaser-Dämmplatten.

Bei der Erzeugung von einer Tonne Stahl werden 1,46 Tonnen CO2 ausgestoßen, für eine Tonne Stahlbeton sind es 198 kg CO2. Dem gegenüber bindet ein Quadratmeter Hanfkalkwand mit Holzgerüst (120 kg Gewicht), ohne Berücksichtigung der Energiekosten für den Transport und die Platzierung des Materials, 35,5 kg CO2 aus der Atmosphäre für die Lebenszeit des Gebäudes. Zudem ist Hanfbeton nicht entzündlich, schimmel- und bakterienresistent, auf natürliche Art feuchtigkeitsregulierend und bietet eine hervorragende Wärme- und
Schalldämmung.

Die Anwendungsmöglichkeiten von Hanf im Bauwesen werden immer vielfältiger und effizienter. An der Universität Bath wurde ein dreistöckiges Gebäude mit einer Raumklima dennoch besser war als in den traditionellen Gebäuden. Dies bedeutete eine Verringerung der Emissionen und enorme Energieeinsparungen. Kürzlich wurde in Frankreich ein achtstöckiges Gebäude aus Hanfbeton fertiggestellt Hanfbeton und hunderte Geschäftsbauten.