Seefahrt mit Hanf

Oseberg-Schiff im Wikingerschiffsmuseum, Oslo

Inhaltsverzeichnis

Wikinger

Im Jahr 2007 wurden einige Hanfsamen in einem kleinen Lederbeutel unter den Grabbeigaben für zwei Frauen gefunden, die vor mehr als 11 Jahrhunderten auf einem Wikingerschiff bestattet worden waren.

Der Fund warf die Frage auf, in welchen Umfang psychoaktive Mitteln im frühmittelalterlichen Nordeuropa verwendet wurden, und welche Rolle sie bei der Bestattung spielte. Die beide Frauenskelette wurden im Jahr 1948 nach einem Streit über die respektvolle Behandlung menschlicher Gebeine wieder bestattet. 2007 wurden sie wieder exhumiert und die Untersuchungen mit moderner Technik wieder aufgenommen.

Die Frauen waren bei ihrem Tod 50 bis 70 Jahre. Per Holck von der anthropologischen Abteilung des Anatomischen Instituts an der Universität Oslo ist nach DNA-Analysen der Meinung, dass die Vorfahren der jüngeren Frau aus dem Schwarzmeerraum stammten. Der Fund der Cannabis-Samen ist ein weiteres Rätsel. Die praktische Erklärung ist natürlich, dass Hanf für das Tauwerk auf Schiffen verwendet wurde.

Im Jahr 2012 wurden nachgewiesen, dass Hanf schon zwischen 650 bis 800 im südlichen Norwegen bei Vest-Agder angebaut wurde. Damit könnten die Hanfsamen auf dem Oseberg-Schiff dazu gedacht gewesen sein, es den Frauen möglich zu machen, auch in der «nächsten Welt» Hanf anzubauen. Die beiden Frauen trugen Kleidung aus Flachs, Nessel, Seide und Wolle, aber nicht aus Hanf. Dies deutet darauf hin, dass die Hanfsamen für den rituelle Gebrauch bestimmt gewesen sein könnten.

Wikinger, Völvas und Drogenhanf

Ob Hanf damals auch als Rauschmittel verwendet wurde, ist hingegen umstritten. Die Professoren Willy Pedersen von der Universität Oslo und der Robin Zimmer von der Universität von Melbourne traten gemeinsam für die Wiederaufnahme der Debatte über die Legalisierung von Cannabis in Norwegen ein – im Rahmen einer einer internationalen Konferenz über psychische Gesundheit, Alkohol-und Drogenforschung in Trondheim.

Eine oder beide der Frauen könnten eine Völva gewesen sein, eine hohe Stellung in der wikingerzeitlichen Gesellschaft. Solch eine rituelle Vertäuung würde zu einer Völva passen, die sich eine sichere Anbindung zu dieser Welt auf ihrer Reise nach dem Tod gewünscht haben könnte.

The Viking drug mystery explored

Vom 13. bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts beherrschte die Hanse weitgehend den Warenaustausch zwischen dem Nordosten und dem Nordwesten Europas, indem sie den Rohstoff- und Nahrungsmittelbedarf des Westens aus dem durch die deutsche Kolonisation erschlossenen Osten deckten und den Osten mit den benötigten westeuropäischen Produkten belieferten. Hierzu gehörten z.B. Pelze, Wachs, Getreide, Fisch ebenso Flachs, Hanf, Holz und Holzbauprodukte wie Pech, Teer und Pottasche. Im Gegenzug brachten die Hansekaufleute in diese Länder die gewerblichen Fertigprodukte des Westens und Südens wie Tuche, Metallwaren, hier insbesondere Waffen, und Gewürze.

https://www.hanse.org/hanse-historisch/die-geschichte-der-hanse/