Tierwohl mit Hanf – das ist möglich! Hanf als Nutzpflanze ist vielfältig einsetzbar, von der Fasernutzung für Textilien – wir denken da an Hunde- und Katzenbetten, Pferdedecken usw. – und dem holzigen Kern, den Schäben für Streu sowie den Stall und Hüttenbau. „Stallocanndo“ deckt diese Themenbereiche ab und bietet Beratung, Betreuung und konkrete Produkte.
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Inhaltsverzeichnis
Pferdestall mit Hanf
Um einen Pferdestall bauen zu können, muss man diesen vorher genau planen und ausreichend Balken verarbeiten, um für Stabilität zu sorgen.
Kann ich einen Pferde Stall mit Hanf bauen?
Natürlich kann ein Pferdehalter einen Pferdestall selber bauen. Fraglich ist aber, ob er sich und seinem Pferd damit einen Gefallen tut, denn einen Pferdestall zu bauen setzt doch Einiges an handwerklichem Können voraus. Hinzu kommt, dass ein Pferdestall einige wesentliche Kriterien erfüllen muss, damit sich das Pferd darin wohlfühlt und sicher untergebracht ist. Schließlich ist ein Pferd doch deutlich größer, kräftiger und im Hinblick auf Haltung und Pflege anspruchsvoller als die typischen anderen Haustiere. Neben dem Platz, der für den Stall und die Koppel vorhanden sein muss, entstehen beim Selbstbau eines Pferdestalls außerdem allein schon aufgrund der Größe nicht unerhebliche Kosten. Insofern folgt jetzt weniger eine Bauanleitung für einen Pferdestall im klassischen Sinne, sondern vielmehr eine Auflistung der wichtigsten Punkte, die der Pferdehalter vor dem Selbstbau eines Pferdestalls bedenken sollte.
Wenn man eigene Pferde halten möchte, benötigen diese eine Weide und genügend Auslauf. Doch auch auf einen Pferdestall können die Tiere nicht verzichten, um sich beispielsweise bei schlechtem Wetter unterstellen zu können. Wenn man eine Weide pachtet, gibt es dort in der Regel keinen Unterstand und man selbst muss den Pferdestall bauen.
Die Planung
Bevor man einen Pferdestall bauen kann, muss man diesen gründlich planen. Mithilfe einer Skizze kann man berechnen, wie viel Materialen man benötigt. Am besten verwendet man für den Bau des Stalles Holzbretter, da diese preisgünstig sind, ihren Zweck aber dennoch gut erfüllen. Um den Brettern an den Wänden Stabilität zu verleihen, sollte man alle zwei bis drei Meter einen Balken senkrecht in den Boden einbetonieren. Je nachdem, wie hoch die Wände werden sollen, benötigt man auch Balken, um sie waagerecht an den Wänden anzubringen. In den Zwischenräumen zwischen den senkrechten und den waagerechten Verstrebungen sollten außerdem diagonale Stabilisatoren angebracht werden. So kann man sichergehen, dass die Tiere sich später bei jedem Wetter sicher in dem Stall aufhalten können, ohne befürchten zu müssen, dass eventuell die Wände zusammenbrechen. Auch für das Dach werden derartige Stützen benötigt, um für Stabilität der Dachlatten zu sorgen.
Wenn wir beim Bauen mit Hanf sind, beziehen wir uns vor allem auf Hanfdämmwolle, oder Matten aus Hanfdämmung. Es ist ein natürliches, regionales Produkt, das sich ohne Schutzvorkehrungen verabeiten lässt. Es hält leichte Nässe aus und Schimmelt nicht. Auch Nager meiden Hanfdämmwolle.
Weitere Hanf-Bauten können mit Systemsteine, Hempcrete – eine Art Betonersatz – oder auch eine Verputzung, sowie im Lehmbau erbaut werden
Auch die Nutzung zur denkmalgerechten Renovierung von Fachwerk ist möglich.
Anhand einer Skizze kann man nun den Bedarf an Material errechnen und dieses beim Sägewerk auf Maß schneiden lassen. Nun kann man den Pferdestall bauen.
Der Bau des Stalles
Sind alle nötigen Materialien vorhanden, kann man damit beginnen, den Pferdestall zu bauen. Dazu sollte man zunächst die Grundrisse des zukünftigen Unterstandes abstecken und alle zwei bis drei Meter ein Loch graben, in welches später die senkrechten Balken einbetoniert werden. In jedes Loch kommt nun ein Stahlpfeiler, in dessen Viereck der Stützpfeiler eingesetzt und anschließend festgeschraubt wird. Das Loch wird nun mit Beton zugegossen. Hat man so alle senkrechten Stabilisatoren eingesetzt, kann man mithilfe von Winkeln die waagerechten, diagonalen und die Dachbalken daran befestigen. Um einen Pferdestall bauen zu können, sind allerdings noch weitere Arbeitsschritte erforderlich. Der Nächste sieht vor, dass die Holzbretter nun an den Pfeilern befestigt werden, indem sie angeschraubt oder angenagelt werden. Dabei sollte man damit beginnen, die Seitenwände zu verkleiden. Erst wenn diese fertig sind, sollte man die Dachlatten anbringen. Damit das Wasser später abfließen kann und das Dach nicht unter der Last des Wassers zusammenbricht, benötigt das Dach eine leichte Neigung. Sind alle Dachlatten angebracht, kann man die Dachpappe daran befestigen. Wenn man einen Pferdestall bauen möchte, muss man also nicht zwangsläufig einen Fachmann mit dieser Aufgabe betreuen, sondern kann den Bau auch selbst vornehmen.
Die Größe des Pferdestalls
Strenggenommen sind Pferde keine Tiere, die sich in geschlossenen Ställen wohlfühlen. Pferde sind aufgrund ihrer Entwicklungsgeschichte vielmehr Tiere, die sich an der frischen Luft und bei Tageslicht frei bewegen möchten. Heutzutage ist es natürlich nicht mehr möglich, Pferde gänzlich frei zu halten. Dennoch sollte der Pferdehalter versuchen, sein Pferd so artgerecht wie nur irgend möglich unterzubringen.
Üblicherweise sind Pferdeställe in Boxen eingeteilt. In diesen Boxen halten sich die Pferde teils tagsüber, vor allem aber auch nachts auf. Wichtig ist insofern, dass die Box ausreichend groß ist. Als Grundregel gilt, dass die Größe der Box mindestens der doppelten Widerristhöhe des Pferdes im Quadrat entsprechen sollte.
Für die Türen gilt als Richtwert, dass diese mindestens 120cm breit und bei Ponys mindestens 2m und bei Großpferden mindestens 2,5m hoch sein sollten.
Die Beschaffenheit des Pferdestalls
Grundsätzlich müssen die Wände des Stalls glatt sein und keine Verletzungsrisiken bergen. Pferde vereinsamen jedoch sehr schnell, wenn sie alleine gehalten werden. Daher sind die Boxen im Normalfall nicht geschlossen, sondern enden auf Brusthöhe, so dass sich die Pferde untereinander sehen, hören und riechen können. Dennoch dürfen nicht zu viele Pferde in einem zu kleinen Stall untergebracht werden. Generell sollte jedes Pferd 35m3 Luft zur Verfügung haben. Ist dies nicht der Fall, kann dies zu einer bedenklichen Sauerstoffarmut im Stall führen, die vor allem für Fohlen sehr problematisch werden kann.
Wenn die Wände aus Gitterstäben bestehen, muss der Pferdehalter darauf achten, dass die Abstände richtig bemessen sind. Das bedeutet, die Abstände zwischen den Gitterstäben müssen so gestaltet sein, dass weder die Beine des Pferdes noch sein Kopf dazwischen passen. Hölzer, die für die Einrichtung des Pferdestalls verwendet werden, müssen möglichst naturbelassen, verbiss- und verrottungsfest sowie natürlich entsprechend stabil sein.
Das Klima und die Luft im Pferdestall
Als Grundregel gilt, dass die Temperatur im Stall der Außentemperatur folgen sollte. Dies ist wichtig, um die Thermoregulation des Pferdes anzuregen und es so gesund zu halten. Für die Luftfeuchtigkeit gilt, dass sich diese zwischen 60% und 80% bewegen sollte. Zu feuchte Luft kann die Bildung von Schimmelpilzen und die Vermehrung von Parasiten begünstigen, zu trockene Luft führt zu einer vermehrten Staubbildung. Wichtig ist außerdem eine gute Belüftung. Schädliche Gase in der Luft können nicht nur die Gesundheit des Pferdes beeinträchtigen, sondern auch Vergiftungen und teils sogar den Tod des Tieres zur Folge haben. Für Pferde sind dabei vor allem Kohlenstoffdioxid, Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Methan bedenklich. Damit ein gutes Klima gewährleistet ist, sollte der Pferdestall mit Fenstern ausgestattet sein. Ideal ist es, wenn das Pferd seinen Kopf jederzeit ins Freie halten kann.
Der Boden des Pferdestalls
Am sinnvollsten ist ein Boden aus Beton, grundsätzlich muss der Boden im Pferdestall aber auf jeden Fall eben, rutschfest, wasserundurchlässig und widerstandsfähig sein. Der Boden im Stall wird mit einer dicken Schicht qualitativ hochwertiger Einstreu abgedeckt. Damit sich das Pferd wohlfühlt und gesund bleibt, muss nasses und verschmutztes Stroh dann jeden Tag vollständig entfernt und durch neue Einstreu ersetzt werden. Gleiches gilt für sämtliche Reste von Futter, vor allem wenn es sich um Kraftfutter mit Eiweißen, Aminosäuren und ähnlichen Inhaltsstoffen handelt. Dass frisches Wasser vorhanden sein muss, versteht sich dabei von selbst. Wichtig ist aber auch, an Steckdosen sowie ausreichend Möglichkeiten zum Anbinden zu denken, um das Pferd selbst pflegen zu können, aber auch um den Schmied und dem Tierarzt die Arbeit zu erleichtern.