Was geschah, nachdem sich die Cannabis-Linie abspaltete?

Wenn sich die Gattungen Cannabis und Humulus tatsächlich schon vor 28 Millionen Jahren auseinanderentwickelten, konnten sie sich gut 25 Millionen Jahre lang entwickeln, bevor die Gattung Homo überhaupt das Licht der Welt erblickte (etwa vor 2,8 Millionen Jahren), und noch etwa eine weitere Million Jahre, bevor die ersten Homo-Arten (wie etwa der Homo erectus) Asien besiedelten. Während dieser Zeit führten grundlegende Veränderungen der Klima- und Witterungsbedingungen zu entsprechenden Veränderungen in den Lebensräumen der Pflanzen, sodass sie sich schnell anpassen mussten, um zu überleben.

Mehr als 25 Millionen Jahre lang genoss Cannabis ein „Treibhaus“-Klima, in dem die Temperaturen sowie der Kohlendioxidspiegel hoch waren und es noch überhaupt keine Gletscher auf der Erde gab. So verbreitete sich die Pflanze in weiten Teilen der Ebenen und Hügel Zentralasiens, möglicherweise bis nach Südostasien, ja sogar bis in Teile Europas hinein.

Die globalen Temperaturen und CO2-Werte sanken jedoch langsam aber sicher. Solche Klimazyklen gab es auf unserem Planeten schon immer. Vor etwa 2,6 Millionen Jahren wurde die Welt dann in eine Eiszeit gehüllt, die geradezu bis heute angedauert hat (die Zeit, in der wir uns gerade befinden, ist eine sogenannte Interglazialzeit – eine kurze Wärmeperiode inmitten zweier wesentlich kälterer Perioden).

An diesem Punkt vereisten weite Teile des Planeten. Kontinentale Gletscher (riesige Eisschilde, die ganze Landmassen bis hin zum Meeresspiegel bedecken) erstreckten sich bis zum 40. Breitengrad und Tausende von Pflanzen- und Tierarten starben aus oder suchten an Orten Zuflucht, die bessere Lebensbedingungen boten.