Wie schwer ist es für Frauen in der Hanfbranche – Cannabis nicht für jeder Mann/Frau ?

Feminismus in der Hanfbranche: Unternehmerinnen wollen das stumpfe Stoner-Image loswerden und die Szene vielfältiger machen.

Auf dem hell erleuchteten Dachboden eines Klinikums in Friedrichshain ist Marihuana immer an der Tagesordnung. Doch wer Rausch und Eskapismus sucht, ist hier falsch: Das Medienunternehmen sens.media vermarktet Cannabis als Gesundheits- und Lifestyle-Produkt. Überhaupt nicht jamaikanisch, aber sehr professionell. „Wir wollten weg von dem klassischen Bild, nur auf dem Sofa zu sitzen und etwas zu trinken“, erklärt Geschäftsführerin Janika Takats. Dazu muss die Branche vor allem eines sein: mehr Frauen.

Bisher sind die Klischees in Nischenfilmen wie Anan’s Express oder The Lamb unweigerlich Männer. „Männer sind überall auf Cannabis-Shows, Cannabis-Verbänden und Unternehmen“, beschrieb Takats die aktuelle Situation. „Man sieht kaum weibliche Konsumentinnen oder Cannabispatientinnen.“ Verschiedenen Studien zufolge konsumieren Männer im Durchschnitt häufiger Cannabis als Frauen. Das erklärt aber nicht den Mangel an weiblichen Gesichtern in der Abteilung – wie beim Deutschen Cannabis-Verband: Auf seinen Social-Media-Kanälen sind mehr als 80 Prozent der Kommentatoren Männer.

So könne es nicht weitergehen, dachte sich Takats und gründete CannaFem, Deutschlands erstes Business-Netzwerk ausschließlich für Frauen. Frauen, die in verschiedenen Bereichen mit legalem Marihuana umgehen, seien es Medikamente, Rohstoffe für Lebensmittel, Kleidung, Kosmetik oder Gebrauchsgegenstände.

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Aber CannaFem war nicht erfolgreich

Während es in der amerikanischen Hanfszene bereits mehrere weibliche Gruppen gibt, war die deutsche Bewegung bisher von Männern dominiert. Auf der MaryJane Hemp Fair in Berlin findet eine Networking-Konferenz statt, zu der auch der DHV alle interessierten Frauen einlädt. Gruppen wie „Marijuana Moms“, „Women Grow“ und „Women Cannabis International Coalition“ haben maßgeblich zu einer verstärkten Legalisierung und gesellschaftlichen Akzeptanz in den Vereinigten Staaten beigetragen. Die Bedeutung von Frauen in der gesellschaftlichen Debatte über Cannabis kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Daher ist es besonders wichtig, dass jetzt mehr Frauen diese Chance ergreifen und dem CannaFem-Netzwerk beitreten. Leider ist Cannafem 2018 mit dem Projekt gescheitert.

Wie geht es weiter ?

Vielfalt und Gleichstellung gehen uns alle an, denn leider werden noch immer viele Menschen diskriminiert, ausgegrenzt, benachteiligt oder vom Vereinsleben ausgeschlossen – z. B. aufgrund von (ethnischer) Herkunft, Nationalität oder Hautfarbe, Religion oder Weltanschauung, Alter, körperlicher oder geistiger Behinderung oder Beeinträchtigung, Geschlecht, geschlechtlicher oder sexueller Identität.

DAS DARF NICHT SEIN

Auch Projekte, Ehrenamt und Museen in Gefahr – Diskriminierung der Frau am Arbeitsplatz

Freiwilligensurvey: Frauen engagieren sich seltener freiwillig als Männer – insbesondere im jungen Erwachsenenalter und im höheren Alter.

Zwischen Mädchen und Jungen im Alter von 14 bis 17 Jahren gibt es kaum Unterschiede, was die Beteiligung am freiwilligen Engagement angeht; allerdings ändert sich das Bild in den folgenden Lebensphasen. Das zeigen Analysen des Deutschen Freiwilligensurveys.

Während sich bei den 25- bis 34-Jährigen Männer anteilig häufiger engagieren als Frauen, ist die Engagementbeteiligung im mittleren Lebensalter in etwa jeweils gleich hoch (die in der Tabelle unten dargestellten Unterschiede in diesen Altersgruppen sind nicht statistisch signifikant). Unter den Älteren engagieren sich Männer dann wieder häufiger freiwillig als Frauen. So sind beispielsweise in der Altersgruppe der 70- bis 74-Jährigen 42,7 Prozent der Männer, aber nur 37,4 Prozent der Frauen freiwillig engagiert.

Die allgemeine Wahrnehmung ist aber oft, dass sich Frauen auch in dieser Altersgruppe nicht weniger im Engagement einbringen als Männer. Dieser Effekt lässt sich leicht erklären. Da der Anteil der Frauen an der Bevölkerung in dieser Altersgruppe den der Männer überwiegt, verbergen sich hinter den 42,7 Prozent der Männer genauso wie hinter den 37,4 Prozent der Frauen jeweils ca. 1 Million Engagierter.

Doch der Ton macht die Musik und der Umgang muss stimmen

Schwer ist es die Gedankenspiele des anderen zu lesen. Doch nach der Zeit von Corona sind in Projekten, Museen wie auch Clubkultur und Ehrenamt stark angegriffen und wir reden hier nicht von Lockdowns, der interne Umgang miteinander vor allem zu Frau hat es sich sehr abgegrenzt.

Wo die Jahre zuvor auf ehrenamtliche Hilfen wie auch das gute Image einer Frau gewachsen ist. Wird sie jetzt wieder symbolisch an den Herd gestellt. Was veranlasst den Menschen so zu sein und warum braucht er jetzt weniger die Hilfe der Frau ?

Auch vor Corona war das Hilfesystem für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen völlig überlastet: Es gibt viel zu wenig Frauenhausplätze, Beratungsstellen sind unterfinanziert, das Angebot für Frauen in ländlichen Gebieten, Frauen mit Behinderung oder auch Frauen mit Migrationshintergrund ist oft ungenügend. Viele Maßnahmen und Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verschärfen diese Missstände: Frauenhäuser sind nicht zugänglich, weil sie geschlossen werden oder aufgrund der Hygienemaßnahmen noch weniger Frauen aufnehmen, Beratungsstellen sind schwer zu erreichen. Dazu kommt, dass die überwiegend weiblichen Beschäftigten im Gewaltschutzsystems nicht überall als systemrelevant eingestuft werden.

Mitarbeiterinnen fallen aus, weil sie Erziehungs- und Sorgearbeit zu Hause übernehmen oder sie zur Corona-Risikogruppe gehören und zu Hause bleiben müssen. Es fehlt an kurzfristigen Lösungen für all diese Probleme. Der Staat ist aber verantwortlich für den Schutz vor Gewalt – gerade auch in Krisenzeiten.

AUFMERKSAMKEIT UND SENSIBILISIERUNG SIND NÖTIG

Aufmerksamkeit und Sensibilität für das Thema Gewalt in unserer Gesellschaft sind jetzt noch mehr als sonst gefragt. Dies gilt auch für das eigene Umfeld, z.B. in der Nachbarschaft oder der Familie. Achtsamkeit und beherztes Handeln, wenn Gewalt wahrgenommen wird, können für Betroffene eine große Hilfestellung sein.

Zu einer größeren Aufmerksamkeit und zu einer besseren Wahrnehmung tragen auch breit zur Verfügung gestellte Informationen über Hilfsangebote bei.