In der früheren Seefahrt bestanden die Segel aus pflanzlichen Geweben wie Hanf oder Leinen, welche im Vergleich mit modernen Kunststoffen deutlich schneller unter Nässe und UV-Strahlung itten, so dass sie Stockflecken bekamen, brüchig wurden oder faulten beziehungsweise verschimmelten.
In der Regel wird Lohe mit einem roten bis rostbraunen Farbton in Verbindung gebracht. Zu diesem Zweck hatten die Fischer überall in Europa diverse Rezepturen entwickelt, welche in Deutschland meist unter der Bezeichnung Lohe zusammengefasst wurde.
Bestand die Lohe ursprünglich aus pflanzlichen Gerbmittel wie zerkleinerter, gerbsäurehaltiger Fichten- und Eichenrinde, wurde der Begriff später auch auf Anilinfarben wie Bismarckbraun Y, Kongorot, Benzoechtkupferbraun, Methylenblau und Methylviolett übertragen. Zum Aufbringen der Lohe wurde diese meist in großen Kesseln aufgekocht und die zu behandelnden Gegenstände in die Kessel geworfen. Unter Aufrühren nahmen die Segel oder Netze dann die Lohe auf. Heute wird Lohe nur noch gelegentlich für museale Zwecke, das heißt, für Segel historischer Schiffe verwendet, lohfarbene Segel auf heutigen traditionell getakelten Segelschiffen sind jedoch meist aus Polyestergewebe.